Das deutsche Maut-System
Deutschland hat im Zuge der Einführung einer Lkw-Maut auf Autobahnen ein eigenes System entwickelt, welches sich zum Teil sehr stark von dem seiner Nachbarn unterscheidet.
Grund für diese Abweichung ist unter anderem der technische Fortschritt, da einige Mitglieder der EU bereits seit mehreren Jahren über entsprechende Gebührensysteme verfügen und diese somit nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Mit dem Einführungstermin 2005 zählt die Bundesrepublik eher zu den Nachzüglern auf dem Gebiet der Mautsysteme. Allerdings hat der relative späte Aufbau nicht nur Nachteile mit sich gebracht. Schließlich konnte der Entwickler, das Unternehmen Toll Collect bei der Umsetzung auf die GPS-Technologie zurückgreifen, was vor einigen Jahren noch nicht möglich gewesen wäre.
Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, die Fahrzeuge automatisch in das Mautsystem einzubuchen, und nicht wie in anderen Ländern über Angestellte der Betriebsgesellschaften, welche die einzelnen Systeme verwalten. Allerdings war die Einführung der Maut in Deutschland mit so großen Problemen verbunden, dass der ursprünglich geplante Termin im Jahr 2003 nicht eingehalten werden konnte, sondern letzten Endes verschoben werden musste.
Im Zuge dieser Schwierigkeiten sank die Akzeptanz für die Lkw-Maut innerhalb der deutschen Bevölkerung spürbar, was unter anderem auch auf die Mehrkosten der Entwicklung zurückzuführen war, da diese im Wesentlichen durch den Steuerzahler ausgeglichen werden mussten.
Da die Einbuchung mithilfe einer On-Board-Unit erfolgt, ist die Versuchung für ausländische Fahrer natürlich groß, das deutsche Mautsystem zu umgehen. Um diese Verstöße aufzudecken, stehen den Bundesbehörden verschiedene Kontrollmöglichkeiten zur Verfügung, die von der mobilen bis hin zur Betriebskontrolle reichen